Ratten als Kulturfolger

Die intelligenten Tiere haben gelernt, in vieler Weise von der menschlichen Zivilisation zu profitieren. In menschlichen Bauwerken finden sie Unterschlupf, in den Abfällen finden sie Nahrung. Das ist kein grundsätzliches Problem, solange die Ratten sich nicht zu stark vermehren, da Ratten jede Begegnung mit Menschen normalerweise vermeiden. Einer der Lebensräume, die wir Menschen den Ratten bieten, ist die Kanalisation. Hier sind sie ungestört und haben es auch im Winter warm.

Es ist natürlcih unmöglich, eine genaue Zahl anzugeben, wieviele Ratten in Weisbaden leben. Schätzungen gehen davon aus, dass unter normalen hygienischen Bedingungen in westlichen Städten auf jeden menschlichen Einwohner zwei bis drei Ratten kommen.

Wenn sich Ratten in der Kanalisation übermäßig vermehren, kommt es nicht nur zu zahlreichen kostspieligen Fraßschäden, sondern auch zu einer Ausbreitung über die Kanalisation hinaus.

Sorgen Sie bitte mit dafür, dass die Ratten sich im Kanal nicht allzu wohl fühlen und setzen Sie die Untermieter auf Nulldiät.

  1. Bitte entsorgen Sie Essensreste oder Küchenabfälle nicht in die Toilette!
    Ratten ziehen umso mehr Junge auf, je besser das Futterangebot ist. Bei Nahrungsknappheit werden die Weibchen sogar vorübergehend  unfruchtbar. Die Population lässt sich daher direkt über das Futterangebot steuern.

    Alles Genießbare im Abwasser ist nichts anderes als Rattenfutter. Neben der professionellen Rattenbekämpfung durch die ELW ist Futterknappheit ein wesentlicher Faktor dafür, dass sich die Ratten im Kanal nicht vermehren. Essbare Stoffe im Abwasser stellen für die Kanalratten nicht nur unmittelbar Nahrung dar. Da die Ratten außerdem anhand der Duftspur versuchen, zur Nahrungsquelle zu gelangen, locken Sie sie damit direkt an Ihren Hausanschluss – und eventuell in Ihr Haus.
     
  2. Prüfen Sie, ob Ihr Hausanschluss eine ordnungsgemäße Rückstauklappe beziehungsweise Pumpstation hat.
    Die schützt Sie auch davor, dass Ratten über den Kanal in Ihr Haus gelangen.
     
  3. Informieren Sie das Ordnungsamt
    Wenn Sie in Ihrem Keller oder Ihrem Garten Anzeichen für Rattenbefall finden, informieren Sie bitte das Ordnungsamt, die in Wiesbaden für Schädlingsbekämpfung zuständige Stelle. Nur so ist es möglich, auch einen eventuellen großflächigen Befall zu erkennen und gezielt dagegen vorzugehen. Kontakt Ordnungsamt: 0611 31-4546, oeffentliche.ordnung(at)wiesbaden.de.
     
  4. Bitte bei Gelegenheit überprüfen.
    Bitte prüfen Sie auch, ob Ratten eventuell im Freien auf Ihrem Grundstück oder in Ihrem Gartenschuppen Essbares wie  Futter für Kleintiere finden könnten. Achten Sie bitte auch darauf, dass Ihre Mülltonnen nicht überfüllt und die Deckel immer geschlossen sind.  Auf dem Gartenkompost locken Speisereste, vor allem Fleisch, Ratten an. Bitte sichern Sie Ihren Kompost gegen Ratten oder nutzen Sie für Speiseabfälle die Biotonne.

Bei den ELW ist professionelle Rattenbekämpfung ein ganzjähriges Thema. Nach einem exakt ausgearbeiteten Plan legen speziell geschulte Mitarbeiter in einzelnen Kanalschächten Fressköder aus. Selbstverständlich werden die Köder in der Kanalisation für Kinder oder Haustiere unerreichbar angebracht.

Zwei Wochen später werden die Köder wieder eingeholt, auf Fraßspuren untersucht und der Befund dokumentiert. Anschließend werden die Köder fachgerecht entsorgt, um zu verhindern, dass Wirkstoffe ins Abwasser gelangen. Da Ratten sehr intelligent sind, ist ein raffinierter Wirkstoff erforderlich. Die Wirkung muss verzögert einsetzen, damit die Ratten keine Rückschlüsse auf die Giftquelle ziehen können – bei einem schnell wirkenden Gift wüssten sie sogleich Bescheid.

Die von den ELW ausgebrachten Köder arbeiten über einen Wirkstoff, der die Tiere zunächst  schwächt und sie dann schmerzfrei verenden lässt.

Wiesbaden hat wie jede andere Stadt Ratten. Wenn wir diese einfachen Regeln befolgen, werden die Ratten aber nicht zu einem Problem.